Was sind Incoterms?
"Incoterms" bedeutet Internationale Handelsklauseln, der Name ist eine Abkürzung der englischen Bezeichnung International Commercial Terms. Incoterms bestimmen die Rechte und Pflichten der Vertragspartner hinsichtlich des Orts, der Zeit und der Art der Warenaushändigung, des Orts und der Zeit des Kosten- und Risikoübergangs, ebenso regeln sie weitre Bestandteile (Kostenbegleichung, Versicherung, Steuern).
Wieso sind Incoterms-Klauseln so wichtig?
Die Klauseln sind außerordentlich wichtig, weil sie in der ganzen Welt bekannt und anerkannt sind. Im internationalen Handel sind sie auf jeder kommerziellen Rechnung obligatorisch, denn sie verringern erheblich das Risiko und eventuelle Missverständnisse.
Es gibt 11 Insoterms-Klauseln 2010 und sie bestimmen die Pflichten sowohl vom Verkäufer, als auch vom Käufer
Die Pflichten des Verkäufers
- Der Verkäufer stellt dem Käufer die Ware am bestimmten Ort und zur bestimmter Zeit, wie im kommerziellen Vertrag bestimmt ist, für die Beladung auf ein Fahrzeug, welches der Käufer besorgt hat, zur Verfügung.
- Der Verkäufer informiert den Käufer, dass die Ware zur Verfügung steht.
- Der Verkäufer trägt alle Kosten und Risiken, bis die Ware in der vereinbarten Frist beim Käufer zur Verfügung gestellt wird.
- Auf Antrag und Kosten des Käufers hilft er bei der Vorbereitung der Dokumentation, die im Herkunftsland der Ware ausgestellt wird.
Die Pflichten des Käufers
- Der Käufer übernimmt die Ware in der vereinbarten Frist und am vereinbarten Ort und bezahlt den Preis, der im kommerziellen Vertrag vereinbart wurde.
- Der Käufer trägt alle Kosten und Risiken, ab dem Zeitpunkt der Warenübernahme.
- Der Käufer ist verpflichtet alle entstandenen Zollabgaben und Steuern zu bezahlen.
- Auch alle Kosten hinsichtlich der Suche der nötigen Dokumente, inklusive der Kosten für Zertifikate über die Warenherkunft und anderer Gebühren, trägt der Käufer.
Was erfassen die INCOTERMS Klauseln?
EXW – Ex Works - Ab Werk
- Der Käufer übernimmt fast alle Kosten und Risiken. Die Aufgabe des Verkäufers ist es, dem Käufer den Zutritt zur Ware zu ermöglichen.
- Wenn dem Käufer Zutritt ermöglicht worden ist, übernimmt er die Verantwortung und Risiken (auch beim Beladen der Ware).
- Das Risiko wird vom Verkäufer an den Käufer im Lagerraum des Verkäufers, den Büros oder am jeden anderen Standort, an dem die Ware übernommen wird, übertragen.
DAP – Delivered at Place - Geliefert an Ort und Stelle
- Der Verkäufer übernimmt die Kosten und die Risiken des Warentransports an die vereinbarte Adresse. Die Ware gilt als geliefert, wenn sie an der richtigen Adresse und bereit für das Entladen ist.
- Die Verantwortungen für den Import und Export sind gleich, wie bei der DAT-Klausel (Geliefert ans Terminal).
- Das Risiko wird vom Verkäufer an den Käufer übertragen, wenn die Ware bereit für das Entladen an der vereinbarten Adresse ist.
DDP – Delivered Duty Paid - Geliefert, verzollt
- Der Verkäufer übernimmt im Lieferverfahren fast alle Verpflichtungen. Der Verkäufer übernimmt die Kosten und die Risiken des Warentransports an die vereinbarte Adresse. Der Verkäufer sorgt dafür, dass die Ware bereit für das Entladen ist und erfüllt alle Pflichten hinsichtlich des Im- und Exports und bezahlt alle Abgaben.
- Das Risiko wird vom Verkäufer an den Käufer übertragen, wenn die Ware bereit für das Entladen an der vereinbarten Adresse ist.
CIP – Carriage and Insurance paid to -Transport und bezahlte Versicherung bis
- Der Verkäufer hat die gleichen Verpflichtungen wie bei der CPT-Klausel (Transport bezahlt bis), jedoch mit dem Unterschied, dass der Verkäufer die Versicherung der Ware bezahlt. Der Verkäufer ist zur Zahlung der niedrigsten Versicherungsprämie verpflichtet.
- Wenn der Käufer eine Versicherung verlangt, ist das in seiner Domäne.
- Das Risiko wird vom Verkäufer an den Käufer übertragen, wenn der Transporteur des Käufers die Ware erhält.
DAT – Delivered at Terminal -Geliefert ans Terminal
- Der Verkäufer ist für die Kosten und das Risiko der Lieferung an das vereinbarte Terminal, verantwortlich. Das Terminal kann ein Flughafen, ein Lagerhaus, eine Straße oder ein Hafen mit Container-Terminal sein. Der Verkäufer regelt das Verzollen und das Entladen der Ware am Terminal.
- Der Käufer regelt die Import-Verzollung und alle damit verbundenen Abgaben.
- Das Risiko wird vom Verkäufer an den Käufer am Terminal übertragen.
FCA – Free Carier - Frei Frachtführer
- Die Aufgabe des Verkäufers ist es, dem Transporteur des Käufers die Ware an den vereinbarten Ort zu liefern. Der Verkäufer ist ebenso verpflichtet die Verzollung der Ware für den Export zu regeln.
- Das Risiko wird vom Verkäufer an den Käufer übertragen, wenn der Transporteur des Käufers die Ware erhält.
CPT – Carriage Paid to - Transport bezahlt bis
- Der Verkäufer hat die gleichen Pflichten wie bei der FCA-Klausel (Frei Frachtführer), jedoch mit dem Unterschied, dass der Verkäufer die Kosten der Lieferung übernimmt. Bei der FCA-Klausel ist der Verkäufer verpflichtet, die Verzollung für den Export zu regeln.
- Das Risiko wird vom Verkäufer an den Käufer übertragen, wenn der Transporteur des Käufers die Ware erhält bzw. EXW-ab Werk.
FAS – Free Alongside Ship - Frei Längsseite Schiff
- Der Verkäufer übernimmt alle Kosten und Risiken, bis die Ware zum Schiff geliefert worden ist. Der Käufer übernimmt dann das Risiko und regelt die Verzollung für den Import und Export.
- Das Risiko wird vom Verkäufer an den Käufer übertragen, wenn die Ware zum Schiff geliefert worden ist.
FOB – Free on Board - Frei an Bord
- Der Verkäufer übernimmt alle Kosten und Risiken, bis die Ware an Bord des Schiffs geliefert worden ist. Ebenso regelt der Verkäufer die Verzollung für den Export. Der Käufer übernimmt alle Verpflichtungen, sobald die Ware am Bord des Schiffes ist.
- Das Risiko wird vom Verkäufer an den Käufer übertragen, wenn die Ware an Bord des Schiffs geliefert worden ist.
CFR – Cost and Freight - Kosten und Fracht
- Der Verkäufer hat die gleichen Verpflichtungen wie bei der FOB-Klausel (Frei an Bord), jedoch muss er noch die Kosten für die Lieferung der Ware in den Hafen decken. So wie bei der FOB-Klausel Frei an Bord, übernimmt der Käufer alle Verpflichtungen, sobald die Ware am Bord des Schiffes ist.
- Das Risiko wird vom Verkäufer an den Käufer übertragen, wenn die Ware auf dem Schiff ist.
CIF – Cost Insurance and Freight - Kosten, Versicherung, Fracht
- Der Verkäufer hat die gleichen Verpflichtungen wie bei der CFR-Klausel; (Kosten und Fracht), jedoch muss er noch die Kosten der Versicherung decken. Bei der CIP-Klausel ist er nur zur Zahlung der niedrigsten Versicherungsprämie verpflichtet.
- Wenn der Käufer eine Versicherung verlangt, ist das in seiner Domäne.
- Das Risiko wird vom Verkäufer an den Käufer übertragen, wenn die Ware auf dem Schiff ist.
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